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Wie ist es um die deutsche Filmindustrie bestellt?

Es gibt nichts Schwierigeres als Regie zu führen, obwohl es angeblich einer der einfachsten Jobs in Hollywood ist. Aber warum ist das so? Schließlich sind sie weder für das Drehbuch noch für die Hauptdarsteller verantwortlich. Die Antwort ist einfach: Sie müssen zu vielen Leuten gehorchen. Sie machen Filme für mehrere Parteien und können oft nichts anderes tun, als hilflos zuzusehen, wie sich ihr Film entwickelt. Alle diese Parteien sind für Dinge wie die Kontinuität verantwortlich, aber sie wollen manchmal unterschiedliche Dinge. Das führt dazu, dass die Arbeit des Regisseurs sehr problematisch wird und erfordert natürlich umfangreiche Kenntnisse des Filmemachens durch den Regisseur selbst.

Die nächste Schwierigkeit besteht darin, dass der Regisseur sowohl seine eigene Vision als auch die seiner Produzenten, des Filmstudios und der Schauspieler berücksichtigen muss.

Das Wichtigste für einen Regisseur ist es, die Erwartungen aller an einem Film beteiligten Parteien zu erfüllen, ohne seine eigene künstlerische Integrität zu verletzen. Das ist sehr schwierig, denn jeder hat andere Bedürfnisse und Ansprüche. Aber selbst wenn es ihm gelingt, sich mit allen zu einigen, bleibt immer noch das Problem der Zeit. Schließlich will jeder, der an der Herstellung von Filmen beteiligt ist, dass sie so schnell und billig (sowohl in Bezug auf Geld als auch auf Zeit) wie möglich produziert werden.

Der Regisseur muss sich mit all diesen Leuten auseinandersetzen und gleichzeitig mit seinen eigenen Ideen jonglieren, und dann muss er auch noch Fristen einhalten, die oft sehr kurz sind, weil das Geld schnell ausgegeben wird. Das ist eine große Belastung für den Regisseur und sein Team, und es ist kein Wunder, dass die Regisseure erschöpft sind.

Der Weltplatz des deutschen Films

Die Filmindustrie in Deutschland ist sehr erfolgreich. Die Zahl der in Deutschland produzierten Filme hat sich seit dem Jahr 2000 fast vervierfacht, und es gibt über 1300 deutsche Unternehmen, die hauptsächlich im Produktionsbereich tätig sind. Dazu gehören große Namen wie Constantin Film, Tiberius Film, Wiedemann und Berg Productions und Babelsberg Studio Group.

Es ist eine Tatsache, dass Deutschland keine Industrie im eigentlichen Sinne hat. Im Gegensatz zu Frankreich, Italien, Großbritannien und vielen anderen Staaten, in denen internationale Koproduktionen in den letzten Jahren immer üblicher geworden sind, basiert die deutsche Filmproduktion nach wie vor weitgehend auf heimischer Förderung. Dennoch gibt es eine Reihe von erfolgreichen Beispielen für internationale Koproduktionen, wie zum Beispiel den Film Iron Sky.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Deutschland über einen lebendigen und wachsenden Sektor für Filmproduktion verfügt, aber was bei der Untersuchung der Position der deutschen Industrie innerhalb Europas wichtig ist, ist ihre Beziehung zum europäischen Kino. Wenn wir zum Beispiel einen Blick nach Frankreich werfen, können wir feststellen, dass es dort eine lange und bewährte Tradition gibt, französische Produktionen mit Koproduktionen aus anderen europäischen Ländern zu mischen.

Im selben Jahr, anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, hatten deutsche Politiker große Hoffnungen, eine Einigung über die finanzielle Unterstützung von Koproduktionen zwischen den verschiedenen europäischen Ländern zu erzielen. Aber auch dies konnte bis 2009 nicht erreicht werden.

Ähnlich verhält es sich im Bereich des Filmverleihs. Eine große Anzahl deutscher Filme, die einerseits von Fördermaßnahmen profitieren, werden andererseits im Inland mit jeweils nur 20-25 Kopien vertrieben. Somit verlassen nur wenige von ihnen jemals die Grenzen Deutschlands.

Deutschlands neuester Debütfilm

Nach einer Weile wird es schwierig zu erkennen, wohin das alles führen soll. Erst im letzten Jahr hat sich der deutsche Kulturminister Bernd Neumanneckx über die geringe Zahl deutscher Filme in den Kinos geärgert und mehr Anstrengungen gefordert, "um eine eigenständige nationale Filmkultur zu erhalten und zu fördern."

Maren Ades Spielfilmdebüt Alle Anderen, das in nur acht Kopien veröffentlicht wurde und bis Ende Januar nur eine halbe Million Euro eingespielt hat, könnte dennoch eine der großen Überraschungen des Jahres sein.

Der Film erzählt die Geschichte von Chris (Fabian Busch), der in einem Casino spielt, Informationen dazu finden Sie . Nachdem er eine große Geldsumme gewonnen hat, macht er mit seiner Frau eine Reise. Am Ende des Films streiten sie sich und trennen sich, weil ihre Lebensprioritäten sehr unterschiedlich sind.

Es ist aber auch klar, dass die Konzentration der deutschen Filmindustrie auf internationale Koproduktionen sowie ihre relative Isolierung von anderen europäischen Filmindustrien dazu geführt hat, dass sich nur wenige Menschen mit dem verbunden fühlen, was im eigenen Land passiert. Dies hat dazu geführt, dass es seit einiger Zeit nichts mehr zu reden gibt. Die Folgen davon zeigen sich in den Statistiken der deutschen Filmbesucher, die in den letzten Jahren besonders niedrig waren.